Am Thema Desinfizieren des Klos scheiden sich die Geister. Während die einen ihre Toilette täglich desinfizieren, betrachten andere Desinfektionsmittel als gesundheitsschädlich. Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte. Einerseits können Desinfektionsmittel potenziell schädlich sein, etwa, weil sie möglicherweise Allergien auslösen. Andererseits wirken sie antimikrobiell, das heißt, sie verringern die Vermehrungsfähigkeit und die Infektiosität von Mikroorganismen. Die Vorteile von Desinfektionsmitteln liegen also in der Verringerung der Anzahl schädlicher und krankheitserregender Keime.
Im heimischen Haushalt genügt im Normalfall eine regelmäßige, gründliche Reinigung der Toilette mit Reinigungsmitteln ohne biozide Wirkstoffe, um vor Infektionen geschützt zu sein – vor allem, wenn Sie allein leben. Desinfektionsmittel bieten jedoch einen zusätzlichen Schutz vor Bakterien und Viren wie dem Norovirus oder dem Coronavirus. Sie sind deshalb vor allem für bestimmte Personengruppen oder in bestimmten Situationen sinnvoll:
- Die heimische Toilette wird von vielen Haushaltsmitgliedern genutzt.
- Haushaltsmitglieder sind krank oder besonders empfindlich.
- Sie bekommen Besuch.
- Sie benutzen eine öffentliche Toilette.
Im Handel finden Sie viele unterschiedliche Desinfektionsmittel. Reinigungsmittel mit einem hohem Anteil an Essig- und/oder Zitronensäure sind ebenfalls zu empfehlen, da sie leicht desinfizierend wirken.
Öffentliche Toiletten desinfizieren: Wie gehe ich vor?
Besonders ratsam ist die Toiletten-Desinfektion vor der Nutzung von öffentlichen Toiletten. Denn schließlich werden diese häufig aufgesucht und weisen damit eine höhere Konzentration an Bakterien und anderen Keimen auf. Sie wissen weder, wer vor Ihnen auf der Toilette war, noch wie oft die Toilette geputzt wird.
Seien Sie gut vorbereitet und führen Sie am besten immer ein Mittel zur Händedesinfektion mit sich. Wenn Sie eine öffentliche Toilette betreten, geben Sie zunächst einige Spritzer des Händedesinfektionsmittels auf das Klopapier und verwenden Sie es zur WC-Sitz-Desinfektion. Reiben Sie mit dem angefeuchteten Klopapier die Toilettenbrille gründlich ab, außerdem alle anderen Stellen, die Sie anfassen, etwa die Spültaste oder den Klodeckel.
Eine Alternative sind feuchte Desinfektionstücher, mit denen Sie die Klobrille und andere Stellen abreiben. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Tücher auch wirklich gegen Bakterien, Pilze und Viren wirken. Gut ausgestattete öffentliche Toiletten verfügen über einen Desinfektionsmittelspender, von dem Sie Gebrauch machen können.
Nach dem Toilettengang waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife, trocknen sie ab und tragen das Desinfektionsmittel auf. Wenn Sie nun noch die Türklinke mit dem Ellbogen statt mit der Hand öffnen, verlassen Sie die Toilette so keimfrei wie möglich.
Das heimische Klo desinfizieren: Was ist hier wichtig?
Es bietet sich an, die Toiletten-Desinfektion zu Hause in die übliche Putzroutine zu integrieren. Zunächst putzen Sie das Badezimmer, danach behandeln Sie die Flächen mit einem Desinfektionsspray. Denken Sie dabei vor allem wieder an die Stellen, an denen sich die meisten Bakterien, Viren und andere Keime tummeln: die Klobrille, den Klodeckel, die Spültaste und die Türklinke. Lassen Sie das Spray mindestens 30 Sekunden, besser fünf Minuten einwirken und wischen Sie es anschließend feucht ab. Beachten Sie stets die Anwendungshinweise auf dem Produkt.
Außerdem ist die richtige Reihenfolge beim Putzvorgang wichtig, damit Ihre Wohnung so keimfrei wie möglich bleibt: Putzen Sie zuerst das Waschbecken und die Dusche, erst danach ist die Toilette an der Reihe. Verwenden Sie die Lappen, Tücher und Schwämme, die Sie für die WC-Reinigung benutzen, niemals für den Rest der Wohnung – sonst verbreiten sich Toilettenkeime rasch überall. Waschen Sie Lappen, Tücher und Schwämme gleich nach dem Putzen bei 90 Grad Celsius. Damit töten Sie alle Keime ab.
Eine gründliche WC-Sitz-Desinfektion zwischendurch ist beispielsweise zu empfehlen, wenn Sie Besuch hatten. Besonders strenge Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen sollten Sie natürlich immer dann durchführen, wenn ein Benutzer der Toilette an einer ansteckenden Durchfall- oder Erkältungskrankheit leidet. Denken Sie dann auch daran, bei der Reinigung und Desinfektion Handschuhe zu tragen.
Toilette desinfizieren leicht gemacht: Tipps und Tricks
Um sich die Toiletten-Desinfektion zu vereinfachen und außerdem Ihr Badezimmer länger sauber und keimfrei zu halten, positionieren Sie ein Desinfektionsspray und gegebenenfalls ein dekoratives Körbchen mit feuchten Desinfektionstüchern so, dass sie nicht zu übersehen sind – zum Beispiel auf dem Toilettenspülkasten.
Am angenehmsten machen Sie es sich selbst, Ihren Familienmitgliedern und Ihren Gästen, wenn Sie einen Desinfektionsmittelspender mit Armhebel oder mit Automatikfunktion zum kontaktlosen Desinfizieren an der Wand anbringen. Dieser wird, anders als ein Desinfektionsspray, so verwendet, dass er nicht selbst zum Tummelplatz von Bakterien und Viren werden kann. Die Spender sind im Sanitärfachhandel erhältlich und kosten je nach Modell zwischen 20 und 200 Euro.
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